Sieben von zehn Internetnutzern in Deutschland sind nach einer Umfrage des Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche Bitkom e.V. im vergangenen Jahr Opfer von Cyberkriminalität geworden. Phishing und Betrug beim Online-Shoppen waren die häufigsten Methoden der Straftäter im Internet. Auch wenn der Schutz der Privatsphäre manchmal ein wenig aufwändig ist – Prävention ist die beste Möglichkeit, Angreifer abzuwehren. Das A und O, um im Internet sicher und unbehelligt surfen zu können, ist ein sicheres Passwort. Wenn Sie das befolgen, gibt es weitere Verhaltensregeln. Lesen Sie im folgenden Beitrag, wie Sie Computer, Smartphone und anderen digitalen Geräten absichern können.
Sicherheits-Updates schnell installieren
Jedes Gerät mit Zugang zum Internet wird beim Kauf mit Sicherheits-Software ausgeliefert. Diese soll von Anfang an verhindern, dass Schadprogramme eingeschleust werden. Egal, welches Betriebssystem Sie nutzen und welche Sicherheits-Software installiert ist – schon bald schicken die Hersteller Updates mit neuen Funktionen, die automatisch installiert werden können. Aktivieren Sie in den Einstellungen bei iOS unter dem Menüpunkt Allgemein das Angebot Softwareupdate aktivieren, bei Android unter Einstellungen den Menüpunkt System, Sicherheit, Geräteinformationen oder Update und dann erweitert. So werden die Updates automatisch installiert. Klicken Sie auch Hinweise auf Updates, die Sie für andere Programme oder Apps erhalten, nicht weg, sondern aktualisieren Sie die Sicherheits-Software zeitnah.
Datenschutzeinstellungen überprüfen
Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Datenschutzeinstellungen auf allen Geräten. Sie finden sie beim Computer, Tablet oder beim Smartphone unter Einstellungen/Datenschutz. Hier können Sie entscheiden, ob die Anwendungen, die Sie im Laufe der Zeit auf Ihren Computer geladen haben, beispielsweise auf Ihre Kontakte zugreifen, Ihren Standort verfolgen, Ihre Kamera nutzen oder personalisierte Werbung anzeigen dürfen. Denken Sie immer daran: Für so ziemlich jede Anwendung gibt es einen Ein- und einen Ausschaltknopf!
Chrome, Safari & Co. sind Detektive im Internet, denn die Browser erkennen anhand der Websites, die Sie besuchen, Ihre Interessen und geben gespeicherte Informationen an andere Websites weiter, damit diese Ihnen dann personalisierte Anzeigen schicken können. Zur Messung von Werbung werden Daten zwischen den Websites und Apps transferiert. Auch diese Funktion kann jederzeit deaktiviert werden. Zwar verursachen die Browser die personalisierten Werbeangebote, bieten aber gleichzeitig Schutz davor.
Sichtbarkeit von Informationen beschränken
Bei vielen Gelegenheiten geben wir heute persönliche Daten preis. Auf jeder Plattform im Netz wird, wenn Sie sich anmelden und persönliche Daten hinterlegen müssen, ein Profil erstellt – sei es bei den sozialen Netzwerken, beim Online-Shopping oder beim simplen Kauf von Theaterkarten. Diese persönlichen Daten werden verarbeitet. Als Grund dafür geben die Plattform-Inhaber meist technische Notwendigkeiten, vertragliche Erfordernisse oder ausdrückliche Nutzerwünsche an.
Und tatsächlich: Viele Dienstleister, über deren Website und Plattform Sie einkaufen, brauchen spätestens dann Informationen über Sie, wenn Sie als Vertragspartner auftreten, beziehungsweise wenn Geld im Spiel ist. Ob dieses Profil allerdings öffentlich zugänglich ist oder für Werbezwecke verwendet werden darf, können Sie ebenfalls unter den Datenschutzeinstellungen regeln. Haben Sie bei Vertragsabschluss Ihre Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten oder zum öffentlichen Zugriff auf Ihr Profil gegeben, kann diese jederzeit widerrufen werden. Manche Dienstleister bieten den Widerruf unter dem Profil an, bei anderen müssen Sie sich durch die Datenschutzbestimmungen kämpfen, um beispielsweise ein Widerspruchsformular zu finden.
Verschlüsselung beim Übertragen von Daten nutzen
Achten Sie darauf, dass Sie verschlüsselte Internetseiten nutzen. Man erkennt sie daran, dass sie mit „https://“ beginnen. Öffentliche Netze in Cafés, Hotels oder in öffentlichen Verkehrsmitteln sind oft nicht verschlüsselt. Ihr Gerät könnte hier mit Schadsoftware infiziert werden. Ebenso sollten Sie darauf achten, dass Ihre Daten verschlüsselt durch das World Wide Web geschickt werden. Dafür wird ein Virtual Private Network genutzt, ein sogenannter VPN-Tunnel, der als App kostenlos oder kostenpflichtig installiert werden kann. Nach dem Verbinden ändert der Betreiber des VPN-Tunnels Ihre IP-Adresse und gibt einen virtuellen Standort statt des tatsächlichen Standortes an. Ihre Aktivitäten im Netz können dann nicht mehr nachverfolgt werden.
Inkognito Modus im Browser nutzen
Ob in der Familie oder im Büro – nicht selten werden Computer von mehreren Menschen benutzt. Wird derselbe Browser verwendet, können die Mitnutzer Ihr Surf-Verhalten nachvollziehen und sehen, welche Websites Sie besucht haben. Wenn Sie Ihren Browser in den Inkognito- oder privaten Modus schalten (auch dies passiert über Einstellungen/Daten und Sicherheit), sind Sie vor Verfolgern geschützt. Allerdings bleibt die Wirksamkeit auf den eigenen Browser beschränkt. Die besuchten Websites merken sich trotz Inkognito Modus im Browser den Verlauf Ihrer Suche. Dafür sind die Cookies verantwortlich – die einerseits technisch notwendig sind, andererseits als kleine Spione fungieren. Lassen Sie sich also nicht verführen, bei der Aufforderung zur Auswahl von Cookies „alle“ zuzulassen. Die Marketing-Abteilung der entsprechenden Inhaber der Website können sich freuen, denn die Algorithmen erkennen schnell Ihr starkes Interesse an einem Produkt. Der Preis für ein Hotel beispielsweise, das Sie sich dreimal angeschaut haben, erhöht sich in Windeseile.
Surfen Sie sicher im Netz mit den Tarifen von Netcom Kassel, damit Daten im Internet nicht verloren gehen und Ihre Privatsphäre gesichert ist.