Shared Mobility – die Mobilität der Zukunft?

Das Bedürfnis nach flexibler individueller Mobilität wächst. Doch nehmen immer mehr Staus, immer weniger Parkflächen, teures Benzin und schlechte Luft in den Innenstädten den Spaß am eigenen Fahrzeug. Auch das Autoland Deutschland braucht neue Lösungen. Shared Mobility – geteilte Mobilität – heißt der Megatrend, den die Digitalisierung möglich macht. Lesen Sie im folgenden Beitrag, welche Vor- und Nachteile das Teilen hat, wie Shared Mobility funktioniert und wie einfach Sie die Angebote von Rollern, Fahrrädern oder Autos auf Zeit nutzen können.

Was ist Shared Mobility?

Unter Shared Mobility versteht man die Bereitstellung von Dienstleistungen und Fahrzeugen, die im Abonnement oder für einen bestimmten Zeitraum genutzt werden können – gleichzeitig oder nacheinander. Dazu gehören öffentliche Verkehrsmittel, Autos, Fahrräder, E-Bikes, Roller und Mitfahrgelegenheiten.

Das Geschäftsmodell der Shared Mobility basiert auf digitalen Plattformen. Kundenbeziehungen finden via App auf dem Smartphone statt, die Bezahlung erfolgt digital.

Anfänge der Shared Mobility bildete das Car-Sharing in Großstädten. 1988 wurde in Berlin ein Projekt namens stadt-AUTO gegründet, aus dem 1990 Deutschlands erste Car-Sharing-Firma, die STATTAUTO GmbH, hervorging. Heute gibt es nach Angaben des Bundesverbandes CarSharing e.V. in ganz Deutschland 243 Car-Sharing-Anbieter in 935 Orten. Öffentliche Verleihsysteme für Elektroroller sind in Deutschland seit 2019 zugelassen. Sie machen den aktuellen Trend der Shared Mobility wohl am ehesten sichtbar, denn in den Zentren großer Städte wimmelt es von Elektrorollern, die sich besonders bei Touristen großer Beliebtheit erfreuen.

Wie funktioniert Shared Mobility?

Shared Mobility wurde vor allem von Technologie-Start-ups entwickelt und etabliert. Darüber hinaus haben große Autovermieter oder andere Mobilitäts- und öffentliche Nahverkehrsunternehmen den Bereich Shared Mobility für sich entdeckt. Bei Fahrzeugvermietungen der Vergangenheit musste man lange Formulare ausfüllen, zur Zahlung selbst im Büro erscheinen und Fahrräder oder Autos an einem bestimmten Standort abholen. Heute reicht es dank digitaler Lösungen:

  • die App eines Anbieters herunterzuladen,
  • Zahlungsoptionen in der App auszuwählen und freizugeben,
  • anzugeben, welches Fahrzeug gewünscht wird,

und schon sieht man auf der Karte, wo in der Nähe ein E-Bike oder ein Auto zum Teilen bereitsteht. Als Zusatzinformation liefert die App den Stand der Ladekapazität und den Preis mit. Nun können Sie das Fahrzeug reservieren. Geöffnet beziehungsweise in Gang gesetzt werden die Autos oder die Zweiräder per App.

Welche Vor- und Nachteile hat Shared Mobility?

Zweifellos ist Shared Mobility in größeren Städten eine Alternative zum eigenen Auto. Shared Mobility

  • bietet zahlreiche Varianten zum Fortkommen;
  • ist eine bequeme Lösung für den Weg von und zu Bahnhöfen oder Bushaltestellen;
  • reduziert Verkehrsstaus;
  • verringert die Luftverschmutzung.

Im internationalen Städte-Ranking zur Qualität der Sharing-Angebote im Mobilitätsbereich liegt Berlin nach Angaben der Statistik-Agentur Statista auf dem ersten Platz, gefolgt von München, Singapur und Peking.

Während in den Zentren der großen Städte nahezu alle Mobilitätsoptionen verfügbar sind, ist Shared Mobility am Rande der Großstädte, in kleinen Städten oder auf dem Land noch nicht angekommen. Zu gering ist hier die Kundennachfrage. Oder besser: Die Kundennachfrage ist zu gering, weil die Angebote nicht ausreichen. Denn das Teilen funktioniert nach dem Modell „Ganz oder gar nicht“. Wenn zu wenig Autos, Motorräder, Roller oder Fahrräder angeboten werden, um jederzeit und überall darauf zugreifen zu können, verfehlt das System seine Wirkung.

Aber der Einsatz bestimmter Fahrzeuge hat nicht nur Befürworter. Das Bundesumweltamt beispielsweise kritisiert, dass elektrische Tretroller kein Gewinn für die Umwelt sind, weil sie oft den umweltfreundlicheren Fuß- und Radverkehr ersetzen und die Akkus eine geringe Lebensdauer haben.

Auch ist Shared Mobility ein teures Vergnügen. Wer sich dafür entscheidet, das Auto abzuschaffen und stattdessen die Angebote der Shared Mobility zu nutzen, fährt damit wahrscheinlich gut. Wer sich aber zusätzlich zum Auto mit Car-Sharing oder E-Scooter ein bequemes Leben machen will, muss tief in die Tasche greifen. Eine Fahrt mit dem geteilten Auto kann durchaus teurer werden als die mit dem Taxi, und eine Fahrt mit dem E-Scooter mehr kosten als eine mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Mehr Daten und neue Technologien für die Zukunft

Ob geteilte Autos, Lastenräder, Mopeds oder E-Scooter bereits die Zukunft der Mobilität sind? Sicher nicht. Sie sind ein erster Ansatz. Shared Mobility ist zweifellos ein aktueller Megatrend, aber einer von vielen. Um Verkehrsprobleme der Kommunen zu lösen und Emissionen zu reduzieren, muss das Modell sehr viel konsequenter und nachhaltiger betrieben werden. Die Technologie wird sich weiterentwickeln, immer mehr Daten stehen zur Verfügung. Erst wenn der Straßenverkehr von Mensch und Umwelt nicht mehr als Belastung empfunden wird, sind wir in der Zukunft angekommen.

 

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