Ressourcen schonen: Laptops und Handy recyceln

2021 wurden weltweit 1,35 Milliarden Smartphones und 340 Millionen Computer verkauft. Jahr für Jahr kommen weitere Milliarden Mobiltelefone und Millionen von Computern dazu. Dementsprechend werden immer mehr Metalle für die Produktion der Geräte aus der Erde geholt, und es wächst der Berg an Elektroschrott. Wenn Sie die Lebensdauer Ihrer IT-Geräte verlängern und die Produkte später fachgerecht entsorgen, tun Sie Gutes für sich und die Umwelt.

Was steckt in einem Mobiltelefon?

Ein Mobiltelefon ist Gold wert, im wahrsten Sinne des Wortes. ​​Die Deutsche Rohstoffagentur nennt hierzu konkrete Zahlen: Ohne Akku wiegt ein Smartphone im Durchschnitt 110 Gramm. 45 Prozent dieses Gewichts verursachen die 53 Elemente, die in jedem Gerät stecken. Die größten Gewichtsanteile haben Eisen, Silizium, Magnesium, Aluminium und Kupfer. Edelmetalle wie Gold, Platin oder Palladium sowie Sondermetalle wie Indium und Gallium kommen nur in geringen Mengen vor, sind aber unersetzlich für das Funktionieren des Smartphones und machen weit über 90 Prozent des gesamten Metallwertes aus. Allein Gold, durchschnittlich nur mit 0,017 g je Smartphone enthalten, ist für rund 73 Prozent des Gesamtmetallwertes verantwortlich, gefolgt von Palladium mit 11 Prozent.

Mit Standard-Recyclingverfahren werden aus Smartphones Gold, Kupfer, Nickel, Palladium, Platin und Silber zurückgewonnen. Aber nicht jedes Smartphone gelangt in ein ordnungsgemäßes Recyclingverfahren.

Deponiert, verbrannt, gehandelt

Nur 5 bis 10 Prozent der Mobiltelefone werden nach Angaben der Bundesagentur für Rohstoffe sachgerecht entsorgt. Beim Elektroschrott insgesamt sieht es nicht besser aus. 2019 verursachten ausrangierte Elektrogeräte weltweit 53,6 Millionen Tonnen Schrott. 2030 werden es bereits 74,7 Millionen Tonnen sein, und 2050 haben wir uns laut Global Transboundery E-waste Flows 2022 mit 110 Millionen Tonnen Elektroschrott zugemüllt. Internationale Organisationen gehen davon aus, dass etwa 80 Prozent des Elektroschrotts über Ländergrenzen hinweg verschifft und die Geräte in den armen Ländern ausgeschlachtet werden – deponiert, verbrannt, gehandelt. Das schädigt die Umwelt und die Gesundheit der Menschen in diesen Regionen gleichermaßen. Hinzu kommt, dass Edelmetalle nicht wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden, sondern neu gefördert werden müssen. 2019 gingen damit Edelmetalle im Wert von 47,6 Milliarden US-Dollar verloren.

Nur 17 Prozent des weltweiten Elektroschrotts wurden 2019 als nachhaltig entsorgt. Das fachgerechte Recycling der wertvollen Rohstoffe hatte immerhin einen Bruttowert von 9,4 Milliarden US-Dollar.

Keine Elektrogeräte in den Hausmüll

Man muss sicher nicht extra betonen, dass das Gros dieses Abfalls in den entwickelten Industrienationen verursacht wird. Um unkontrollierte Entsorgung und illegale Exporte ins Ausland zu verhindern, wertvolle Rohstoffe wiederzuverwenden und die Umwelt zu schonen, hat die EU mit der Richtlinie Waste of Electrical and Electronic Equipment ​einen gesetzlichen Rahmen zur Entsorgung geschaffen. In Deutschland ist diese Verordnung im Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) in nationales Recht umgesetzt und wird regelmäßig novelliert, letztmalig zum 1. Januar 2022. Grundsätzlich gilt: Elektronikgeräte dürfen nicht im Hausmüll landen. Das Gesetz regelt, wie Abfälle aus Elektro- und Elektronik-Altgeräten vermieden oder wiederverwendet werden und welche Verantwortung Hersteller für ihre Produkte auch nach deren Ableben haben. Seit 1. Juli dieses Jahres sind sogar Supermärkte, die Elektrogeräte verkaufen, ab einer bestimmten Größenordnung verpflichtet, kleine Altgeräte zurückzunehmen.

Als Verbraucher hat man also vielfältige Möglichkeiten, Mobiltelefone oder Computer zu Sammelstellen für Elektroschrott zu bringen. Im Internet kann man sich hierzu umfassend informieren. Nutzen Sie Ihren Netcom Kassel Internet-Tarif, um sich weiter über die Recycling-Möglichkeiten von Elektroschrott zu informieren.

6 Tipps zur Reduzierung von Elektroschrott

Neben dem Recycling defekter Geräte gibt es weitere Möglichkeiten, Ressourcen zu schonen. Hier einige Empfehlungen des Bundesumweltamtes zum nachhaltigen Gebrauch und zur Entsorgung von Mobiltelefonen und Computern:

  • Nutzen Sie Ihr Smartphone oder Ihren Computer möglichst lange.
  • Kaufen Sie ein Smartphone oder Tablet, dessen Akku Sie selbst austauschen können.
  • Verlängern Sie die Lebensdauer von Akkus durch „richtige“ Behandlung und kaufen Sie einen Ersatzakku erst, wenn Sie ihn tatsächlich benötigen.
  • Ziehen Sie den Kauf eines gebrauchten Smartphones oder Computers in Erwägung, wenn Sie ein neues Gerät brauchen.
  • Repair-Cafés reparieren Smartphones und Computer.
  • Prüfen Sie, ob Sie Ihr ausgemustertes Gerät verkaufen oder verschenken können.

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